Das richtige Papier für Trauerkarten und Trauer Danksagungen

Die Qualität von Trauerkarten wird für denjenigen, der sie in der Hand hält, zuallererst vom Papier bestimmt. Denn: Das schönste Motiv und die persönlichsten Trauerworte verlieren einen Großteil ihrer Wirkung auf minderwertigem, verknittertem oder zu dünnem Papier.

Im Gegenzug dient hochwertiges Papier, wie es Memento verwendet, dem Anlass und dem Wunsch, dem Verstorbenen ein würdiges Andenken zu wahren. Auch deshalb setzt Memento auf Qualitätspapiere führender Anbieter von Trauerpapieren und religiösen Kunstdrucken. Auf was man dabei achten sollte, darüber gibt im Interview Geschäftsführer Martin Schreib Auskunft.

Interview mit Martin Schreib, Gründer von Memento Trauerkarten / Wichtiges Kriterium: Der „Griff“

Herr Schreib, Sie setzen gerne neue Ideen ums. Gilt das auch für Papiere?

Niemals still stehen, ist tatsächlich ein Credo von mir. Das gilt im Hinblick des Memento-Portfolios naturgemäß für die Motive, wo wir auf richtungsweisende Gestaltungen setzen, die gerne kopiert werden. Aber das gilt freilich auch den Themen Papier und Papierveredelung – und hier besonders ihr bestmögliches Zusammenspiel mit den jeweiligen Motiven oder Druckverfahren.

Eine prägnante Formel, auf die man unser Streben bringen kann: Gutes Papier plus persönliches Motiv plus das Motiv bestmöglich unterstützende Papierveredelung ist gleich die Trauerkarte, die den Angehörigen Trost gibt.

Woran bemisst sich denn die Qualität eines Papiers?

Aus Sicht eines Kunden spielen die Oberfläche und der „Griff“, also die Haptik, eines Papiers die größte Rolle. Entscheidend dafür ist die Verwendung von hochwertigen Rohmaterialien wie Zellstofffasern in der richtigen Qualität, passenden Füllmaterialien wie Talkum und eine entsprechende Bearbeitung der Oberfläche durch beispielsweise Glättung mit verchromten Walzen.

Und woran erkennt – ganz einfach – der Laie sonst noch die Qualität eines Papiers?

Neben dem „Griff“: Die Oberfläche hat eine gleichmäßige Struktur, das Papier ist nicht durchscheinend und sieht auch gegen das Licht gleichmäßig aus.

Zellstoff ist der bevorzugte Rohstoff für Papiere?

Das stimmt. Der Zellstoff fällt in großen Mengen als Restholz z.B. in der Holzverarbeitung an. Je, nach den gewünschten Eigenschaften des Papiers werden Nadelhölzer für festere Papiere oder Laubhölzer für Briefpapiere oder Kosmetiktücher verwendet. Das war aber nicht immer so, denn bis ins 18. Jahrhundert bildeten Hadern aus Leinen, Hanf, Baumwolle oder Wolle den Faserrohstoff bei der Herstellung von Papier in Europa.

Lumpensammler haben sie eingesammelt und den Papiermühlen verkauft. Heutzutage werden nur noch etwa zwei Prozent der Faserrohstoffe aus Hadern gewonnen. Die Oberfläche von Büttenpapieren zum Beispiel ist matt und offenporig und hat durch den Hadernanteil eine fast textilartige Anmutung.

Wie entstehen eigentlich Büttenpapiere?

Der Name kommt daher, dass man früher den Papierbrei in Holzfässern („Bütten“) angerührt hat. Das Verfahren früher wie heute: Zuerst wird der Papierbrei durch ein meist rundes Sieb aus dem Behälter geschöpft, gerüttelt und anschließend gepresst. Ein Wasserzeichen entsteht übrigens dadurch, dass auf dem Sieb ein Muster angebracht ist, dass sich später in der Papiermasse abzeichnet.

Das hört sich zeitaufwändig und teuer an …

… und ist es auch. Weshalb auch immer wieder versucht wird, dieser Papiere nachzuahmen. Wir verwenden für unsere Produkte ausschließlich Papiere mit dem Gütesiegel „Bütten handgerissen“. Diese Papiere haben den charakteristischen Büttenrand, bei dem sich das Papier zum Rand hin verdünnt, also nicht glatt abgeschnitten ist.

Und wie stellt man „normales“ Papier her?

Der Zellstoffbrei wird zusammen mit verschiedenen Füllstoffen auf ein rotierendes, endloses Sieb aufgetragen und gerüttelt, so dass die Fasern sich untereinander verfilzen. Gleichzeitig wird dem Papierbrei Wasser entzogen, so dass sich eine geschlossene Schicht aus Zellstoff bildet. Diese wird vom Sieb abgenommen und mittels verschiedener Walzen und Filzschichten gepresst.

Anschließend gelangt die Papierbahn, die bis zu 10 Meter breit sein kann, noch zum Trocknen in die sogenannte „Trockenpartie“. Dort wird die Papieroberfläche auch noch geglättet. Gestrichene Papiere erhalten danach über ein Rakel eine glänzende oder matte Oberflächenveredelung aus Kaolin, Kreide oder Kunststoffdispersion.

Welche Rolle spielt das Gewicht für die Qualität eines Papiers?

Auch wenn höheres Gewicht (die Angaben sind immer Gramm pro Quadratmeter (g/m²), man spricht hier von Grammatur) direkten Einfluss auf den „Griff“ hat und unsere Trauerkarten mindestens 200 g/m² haben, ist die Frage nicht ganz so einfach zu beantworten – und vom Gewicht automatisch auf die Qualität zu schließen. So hat Papier für Kartons durchaus bis zu 400 g/m² Gewicht, aber eine für hochwertige Drucksachen oft inakzeptable Oberfläche.

Im Gegenzug gibt es hochglänzende Papiere für brillante Druckergebnisse, die sich dünner anfühlen, als das Papiergewicht.

Matt oder glänzend, das ist die Frage.

Es kommt darauf an, ist die Antwort. Matte Papiere haben eine geringe Reflektion des Lichts, was die Lesbarkeit von Texten deutlich erleichtert. Glänzende Papiere geben dafür Bilder brillanter wieder, sind allerdings empfindlicher auf Hitze und im Laserdrucker schlechter zu bedrucken.

Was sagt der Profi: Gibt es ein ideales Papier für Trauerkarten?

Trauerkarten sollten eine guten „Griff“ haben, zudem eine offenporige, aber trotzdem glatte Oberfläche. Der Farbton sollte ein leicht gedämpftes Weiß oder Creme sein. Die Grammatur sollte bei Karten mindestens 190 g/m² betragen, bei Trauerbriefen mindestens 110 g/m².

Als Naturpapiere sind sie meist für den Laser- und für den Tintenstrahldrucker geeignet.

Und das Papier für Erinnerungsbilder?

Trauer- und Erinnerungsbilder sollten eine möglichst glatte Oberfläche besitzen, um Bildvorlagen brillant wiederzugeben. Dazu einen angenehmen, wertigen „Griff“, und ebenfalls einen leicht gedämpften Farbton. Ideal ist eine Grammatur von mindestens 150 g/m², unsere Papiere haben teilweise bis zu 200 g/m².

Zum Schluss die Bitte um einen persönlichen Tipp: Was kann man tun, dass ein Erinnerungsbild so lange wie möglich „unbeschadet“ aufgehoben werden kann?

Häufig wird es als Andenken ins Portemonnaie, Kalender oder in das Gebetbuch gesteckt. Oder unsere hochwertige Memento-Schachtel. So ist eine langjährige und sichere Aufbewahrung möglich.

Das Interview führte der Journalist Bernhard Krebs.